Eine halbe Ewigkeit

Es dauert nur einen Bruchteil von Sekunden. Ausgerutscht auf dem Treppenabsatz auf dem Weg nach unten. So schnell kann kein Mensch denken. Zwei Stufen haben ausgereicht und mein linkes Handgelenk ist futsch. Ungläubig schaue ich auf meine Hand und weiss genau: Das sieht nicht nach einer leichten Verletzung aus. Ich mache ja auch sonst keine halben Sachen 🙈.

Ich finde schnell den Weg in die Notaufnahme und die Fürsorge der Pflegefachkräfte tut meinem Seelenleben fürs erste richtig gut. Natürlich wird der Alltag ab sofort ein anderer sein. Mein Kopfkino läuft und läuft und der Schmerzpegel steigt und steigt und steigt. Mit drei Schmerztabletten intus geht’s mir erst einmal wieder besser.

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Achtung Nervensäge!

Du triffst einen Menschen und blitzartig weisst du: Ich möchte mein Leben ohne ihn verbringen 🤣. Du kannst ihn einfach nicht ausstehen.

Dein Unterbewusstsein hat in 100 Millisekunden das fremde Gesicht bereits gescannt und beurteilt. Und dieser Mensch hat noch nicht einmal seinen Mund aufgemacht. Passiert dir das nur mal eben kurz an der Supermarktkasse: Na ja egal. Aber besteht der Kontakt immer wieder und man kommt nicht drum herum. Ja dann …  kann es dich mühelos in den Wahnsinn treiben.

Abneigung auf den ersten Blick

Nonverbale flüchtige Gesichtsausdrücke zeigen in Sekundenbruchteilen einen klitzekleinen Augenblick, was uns wirklich durch den Kopf geht. Innerlich rollen wir die Augen nach oben, heben unsere Augenbrauen an und verziehen leicht die Mundwinkel. Mal mehr oder weniger nuanciert. Ich bin ehrlich: Bei mir ist es das Gesamtpaket 🙈.

Foto iStock Nils Jacobi

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Dumminant*

Kennst du das? Mit zäher Entschlossenheit erklärt dir ein Neunmalkluger die Welt da draussen. PUH!

Im Allgemeinen reagiere ich allergisch auf selbstgefällige Besserwisserei. Ganz gleich, um was es geht. Es ist mir dabei schnurzpiepegal, mit wem ich es zu tun habe. Halbwissen kombiniert mit übersteigertem Selbstbewusstsein geht gar nicht.

Foto iStock nicoletaionescu

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MIt freundlichen Grüssen

Ich liebe Geschichten, besonders diese hier aus Nizza: Der Wirt eines dort ansässigen Cafés an der berühmten Promenade des Anglais störte sich an der Unfreundlichkeit seiner Gäste.

Foto iStock vicnt

Immer wieder wurde in Wildwestmanier „ein Kaffee“ bestellt. Aus Jux und Tollerei führte der Franzose verschiedene Tarife ein.

Wer schlicht «einen Kaffee» möchte, greift tief in sein Portemonnaie und bezahlt sage und schreibe acht Euro. Derjenige, welcher das Zauberwörtchen «bitte» hinzufügt und „einen Kaffee, bitte“ bestellt nur fünf Euro. Wer es jedoch kultiviert wie folgt ordert: «Guten Tag, einen Kaffee bitte!», berappt lediglich zwei Euro.

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Alles, was in meiner Macht steht

Seit etwa zwei Jahren mache ich eine Nachrichten-Diät: keine Tagesthemen, weder Morgen- noch Mittagsmagazin, kein Brennpunkt oder eine Extrawurst, auch kein Heute-Journal, einfach kein „News-Fast-Food“ mehr. Schluss damit!

Foto iStock BrianAJackson

Fake oder Fakt?

Die Medien mästen uns mit Hiobsbotschaften und trivialen Geschichten. Von einer Krise zum nächsten Dilemma: Naturkatastrophen, Kriege, Krankheiten, Abstimmungsergebnisse, Skandale, Rezessionen, irrwitzige Machthaber und Psychopathen, die durch ihre skrupellose Brutalität fette Schlagzeilen generieren. Im 24/7 Takt.

Wer ist der Gute, wer die Böse? Was stimmt, was ist falsch? Aufregen ändert nichts. Vor allem kann ich den Wahrheitsgehalt oder die Wertigkeit einer funkelnden Headline selbst nicht einschätzen. Und nein … ich habe keine Angst davor, etwas Wichtiges zu verpassen. Garantiert erfahre ich davon.

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Zeitenwende*

Das letzte Kalenderblatt „31“ starrt mich in fetten schwarzen Lettern an. Der Abreisskalender gleicht inzwischen einem Suppenkasper. Blatt für Blatt, 364 Tage sind nun Vergangenheit und der mit Erwartungen vollbepackte Sehnsuchtstag steht in den Startlöchern.

Foto der Autorin | Milano Tre Torri 🇮🇹🖤 | April 2022

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Husten! Wir haben ein Problem.

Seit gestern habe ich definitiv einen Durchhänger und fühle mich wie ein Fruchtzwerg mit einem dicken Schnodderschädel. Mein Immunsystem wurde geentert von fiesen Godzilla-Viren. Hunderte. Tausende. Nein: Millionen. Der pochende Kopf auf meinem saft- und kraftlosen Körper schreit nach einem Bett. JETZT.

Nichts da. Es handelt sich schliesslich „nur“ um einen Schnupfen gepaart mit einem prall gefüllten Kopf voller Schleim und dieser magisch rauchigen Stimme. En passant: Kein Covid. Also alles halb so schlimm und Tüddelkram.

Foto iStock Choreograph

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Tic Toc .. Kreative Menschen ticken anders

Mitten in der Nacht schrecke ich aus dem Schlaf. Irgendein Geräusch hat mich mal wieder wachgerüttelt. Oh Mann, ich hatte einen so schönen Traum. Das finale Happy End habe ich nun wohl verpasst 😊. Nun denn. Das Traumbild bleibt und mir kommt eine grossartige Idee. Ich quäle mich aus dem Bett und habe Angst, dass sich der kreative Geistesblitz aus dem Staub macht. Also: Husch, husch, schnell meine Gedanken auf das weisse Stück Papier kritzeln.

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Handtuch werfen? Nix da!

Ausreden. Aufschieben. Stehenbleiben. Das Ziel aus den Augen verlieren.

Es berührt mich immer sehr, wenn Menschen auf halber Wegstrecke plötzlich Halt machen oder sogar umkehren. So schade, wenn mittendrin die Puste ausgeht. Aber warum nur?

Wie so oft im Leben kommt es auf Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit an. Stichwort: Dranbleiben und Pobacken zusammenkneifen. Geduld ist gefragt. PUH … nicht gerade MEINE Stärke.

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