Achtung Nervensäge!

Du triffst einen Menschen und blitzartig weisst du: Ich möchte mein Leben ohne ihn verbringen 🤣. Du kannst ihn einfach nicht ausstehen.

Dein Unterbewusstsein hat in 100 Millisekunden das fremde Gesicht bereits gescannt und beurteilt. Und dieser Mensch hat noch nicht einmal seinen Mund aufgemacht. Passiert dir das nur mal eben kurz an der Supermarktkasse: Na ja egal. Aber besteht der Kontakt immer wieder und man kommt nicht drum herum. Ja dann …  kann es dich mühelos in den Wahnsinn treiben.

Abneigung auf den ersten Blick

Nonverbale flüchtige Gesichtsausdrücke zeigen in Sekundenbruchteilen einen klitzekleinen Augenblick, was uns wirklich durch den Kopf geht. Innerlich rollen wir die Augen nach oben, heben unsere Augenbrauen an und verziehen leicht die Mundwinkel. Mal mehr oder weniger nuanciert. Ich bin ehrlich: Bei mir ist es das Gesamtpaket 🙈.

Foto iStock Nils Jacobi

Dieser Mensch kam, sah und nervte.

Inzwischen weiss ich sehr genau, wo meine emotionalen Antipathie-Trigger sitzen. Selbstverständlich versuche ich Menschen, Meinungen, Kulturen und Lebensformen neutral zu akzeptieren. Trotzdem: Es passiert urplötzlich. Zwischen den beiden Ohren knistert es und ein komisches Gefühl im Bauch macht sich breit. Die Diagnose ist klar: Akute soziale Allergie. Die einen reagieren auf Pollen, ich reagiere auf nervige Verhaltensweisen anderer Menschen. PUNKT.

Wie ich mit Menschen klar komme, die ich nicht ausstehen kann

Ich gehe jetzt nicht auf langweilige Ursachenforschung ein. Ich kenne ja die subtilen Anzeichen für mein Genervtsein und weiss sehr genau, was mich auf die Palme bringt 😏. Ich überlege mir also viel lieber, was ich dagegen tun kann.

Poker Face
In meiner Tätigkeit als Kontaktlinsenanpasser habe ich immer mal wieder mit mühsamen Kunden zu tun und verbringe vergleichsweise viel Zeit mit ihnen. Distanz wahren wäre nun ein obligates Mittel, nur das geht leider nicht (immer). Deshalb gibt’s nur eins: Auf die Zähne beissen, die Situation mit einem Lächeln meistern und drauf hoffen, dass es bald ein Ende hat.

Ich kann auch „nett“
Innerlich brodelt es bereits und in meinem Hinterstübchen tanzt Michael Jackson Moonwalk. Jetzt heisst es: Füsse still halten, Klappe halten und zuhören. Nun geht’s um die Sache und um nichts anderes. Zugegeben: Es fällt mir total schwer, aber hilft ja nichts.

Proaktiv sein
Meine Antipathie gegenüber bestimmten Menschen bleibt häufig bestehen. Der erste Eindruck trügt nicht und auf mein Bauchgefühl kann ich mich unterdessen gut verlassen. Das ist ein Vorteil. Denn nun kann ich das Steuer übernehmen und mich der Situation anpassen. Merke ich instinktiv, dass es „mit uns beiden“ nicht funktioniert, dann meide ich zukünftig den Kontakt und mache den nächsten Termin bei einem meiner Arbeitskolleg|innen aus. Somit ich gehe höflich, aber bestimmt der Person aus dem Weg.

Cool bleiben
Am Ende ist alles eine Frage der Atemtechnik 😉. Einatmen – Ausatmen – Wiederholen. Bin ich die Ruhe selbst und diskutiere auf sachlicher Ebene, kann mir nichts passieren. Schliesslich bin ich ja kein Unmensch, nur weil ich nicht alle Erdenbürger sympathisch und megacool finde.

TA … TAAAAAAAAA
Ich umgebe mich mit den vielen tollen Menschen, die es glücklicherweise in meinem Umfeld noch gibt. Mein Motto lautet: Qualität ist mir lieber als Quantität.

Fazit
Auch ich bin nicht «Everybody’s Darling» und kann anderen Menschen UNFASSBAR auf die Nerven gehen. Wetten, dass …!