Schon einmal gehört?

Der belgische Mediziner und Mikrobiologe Emile Pierre Marie van Ermengem entdeckt 1895 in verdorbenen Fleischwaren das sogenannte Botulinumtoxin (botulus= lat. Wurst, toxin=Gift), heute bekannt unter dem Namen Botox.

Es zählt zu den „dreckigsten“ und stärksten Giften. Der amerikanische Augenarzt Alan Scott erkennt in den Siebzigerjahren das therapeutische Potential und setzt das Nervengift hochverdünnt gegen Strabismus (manifestes Schielen) ein. 1989 wird es dafür in den USA zugelassen und bereits 1991 verkauft Alan Scott die Rechte zu einem Schleuderpreis von 4.5 Millionen Dollar an Allergan. Bis heute warnt Alan Scott vor den Spätfolgen von Botox. Allergan macht mittlerweile rund ein Drittel seines Umsatzes mit Botox.

Blinde Kuh?

Ein lustiger und spannender Vortragsabend mit Martin Ott liegt hinter mir. Der unterhaltsame Landwirt und Zukunfsdenker hat eine besondere Beziehung zu Tieren. Uns erzählte er erstaunliche Dinge über die Kommunikation zu Kühen und wie man über sie die Welt besser verstehen lernt.

Foto iStock trincula_photo

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Wäää! Augapfel lecken!

Es gibt Dinge, die kann man zunächst einfach nicht glauben. Auf meinen Weg in den Feierabend, lese ich in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Der letzte Schrei aus Japan: Augapfel lecken“. Dazu ein wirklich unappetitliches Bild. Für die Unerschrockenen unter Euch, hier der Link.

Offensichtlich gibt es in der letzten Zeit einige japanische und amerikanische Teenager, die sich durch einen speziellen Körperkontakt näher kommen. Sie lieben es nämlich, wenn man ihnen den Augapfel abschleckt. Es soll so wunderbar Kribbeln. Nun kommt es natürlich zu bakteriellen Infektionen, Bindehautentzündungen und irreparabelen Schäden (wen wundert’s).

Ich habe mich natürlich im Internet schlau gemacht, ob es dazu noch mehr „appetitliche“ Infos gibt und stellt Euch vor, es gibt sogar einen Fachbegriff dafür: „oculolinctus“ oder „worming“. Der Trend wird bei den Jugentlichen als „Eyeball-Licking“ bezeichnet und kommt ursprünglich aus Japan. Ein japanischer Lehrer hatte zwei Schüler in einer Abstellkammer beim Eyeball-Licking erwischt, worauf er eine Umfrage mit Sechsklässlern an seiner Schule startete. Das Ergebnis zeigte, dass ein Drittel bereits aktiv oder passiv Eyeball-Licking gemacht hatten.

Man darf gespannt sein, welche Überraschungen unsere Erwachsenen von morgen noch für uns bereit halten werden.

Der Augenarzt hat mir eine Kamera ins Auge eingebaut…

Das Leben schreibt einfach die besten und vor allem spannendsten Geschichten.Dies ist die abenteuerliche Geschichte von meiner charmanten 50jährigen Neukundin:

Vor etwa zwei Jahren hatte sie den inständigen Wunsch sich die Augen zu lasern. Schliesslich klappte es ja auch bei ihren beiden Schwestern. Warum also nicht auch bei ihr?  Der Augenarzt überzeugte sie aber von einer noch besseren Methode. Wissen Sie, der Augenarzt hat mir eine Kamera ins Auge eingebaut. Leider hat es mit der ersten Kamera nicht funktioniert, auch die Operation der zweiten Kamera ist nicht geglückt. Der Augenarzt hat mir daraufhin eine Kontaktlinse aufgesetzt, damit konnte ich aber überhaupt nichts sehen. Sein Wunsch (!) wäre es nun, bei uns abklären zu lassen, welche Kontaktlinse die beste Korrektur für eine Monovision bietet, damit er danach das linke Auge lasern könne.

WAS?! Nun war ich doch ein wenig sprachlos (und das passiert mir sehr selten).Was genau hat er denn bei Ihnen ins Auge eingebaut? Ich fragte behutsam nach, damit ich die Sachlage auch wirklich richtig verstand.

Na ja, eine Art Scheibchen in Form einer Blende.

Aha. Nun wusste ich, um was es sich dabei genau handelte und mir dämmerte, was sie mit ihrem bezaubernden französischen Slang versuchte mir zu erklären.

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Schon einmal gesehen?

Basalzellen sind Zellen, die sich in den tiefen Zellschichten des Epithels befinden. Es sind sogenannte Reservezellen und sorgen für die Regeneration abgestorbener Epithelzellen.Die Basalzellen des Epithels werden durch eine Lasik-Operation nach hinten verschoben.

Bei fast fünfzehn Prozent aller Lasik-Operationen wachsen postoperativ Epithelzellen in die Grenzfläche zwischen Flap und Stroma ein (Rapuano, 2010). Dies wird als Epitheleinwachsung nach Lasik bezeichnet. Die Epithelzellen können bereits während der Operation in das Stroma hineinwandern oder auch noch nach Monaten und Jahren in die Grenzfläche gelangen.

Die Betroffenen haben oft starke Schmerzen. Die absterbenden Epithelzellen setzen Enzyme frei, die grössere Schäden am Hornhautstroma und Flap verursachen können.

Epitheleinwachsung nach LASIK_Bild_Dieter Muckenhirn_480

 

 

 

Das ist mir echt schleierhaft!

Eine langjährige Kundin von mir bekam vorletzte Woche ihre neuen formstabilen Kontaktlinsen. Entnervt schilderte sie mir einige Tage später, dass die Kontaktlinsen nur für wenige Stunden getragen werden können, da sie in kürzester Zeit beschlagen und sie dadurch eine sehr schlechte Sicht habe. Das ist mir echt schleierhaft, wie das passieren kann. Die Doppeldeutigkeit in ihren Worten brachte mich zum Schmunzeln. Meine Kundin, eine Kosmetikerin in den besten Jahren, hatte sich so viel Makeup um die Augen „gesalbt“, dass es beim Blick in die Spaltlampe so aussah, als wäre es Weihnachten! Glitzerförmige farbige Partikel spazierten fröhlich mit dem Lidschlag über die Linsenfläche. Kein Wunder, dachte ich mir, sprach es aber vorsichtshalber erst einmal nicht aus. Durch eine bedächtige Fragestellung 🙂 tastete ich mich vor: Könnte es möglich sein, dass sie sich neuerdings mit neuen Produkten der Augenpflege versorgen, die zur Zierde des Gesichts dienen, aber sich eventuell suboptimal auf den Verschmutzungsgrad der Kontaktlinsen auswirken? Sie schaute mich verdutzt an. Sicher, in meinem Beruf teste ich natürlich alles Neue selber aus! Ja, meinen Sie, das könnte eventuell der Grund sein?  Ich nickte und erklärte ihr den Sachverhalt. Makeup, Augengels oder -creme, Sonnencreme und so weiter wandern problemlos über die Augenlidkante ins Auge hinein und von dort aus über den Lidschlag auf die Oberfläche der Kontaktlinsen. Eine schlechte Benetzung der Kontaktlinse aufgrund der fettigen Oberfläche der Linse führt dann auch zu einer schlechten Sicht. Das klingt logisch, meinte sie. Und was mache ich jetzt?

Tipps:

  • Beim Kauf von Kosmetikartikeln für die Augen (Mascara, Lidschatten) auf Kontaktlinsenträger geeignete Produkte achten.
  • Den Kajal nicht direkt auf der Lidkante, sondern unterhalb der Lider, entlang der Wimpern anbringen.
  • Augengels nicht zu nahe an den Augenlidkanten auftragen.
  • Puder und glitzerhaltige Cremes sind nicht empfehlenswert.
  • Zuerst schminken, dann Kontaktlinsen aufsetzten. Zuerst Kontaktlinsen absetzten und dann abschminken.
  • Beim Abschminken auch die Lidränder gründlich reinigen. Gut eignet sich ein mit warmem Wasser befeuchteter Wattepad. Dafür das untere Augenlid mit einem Finger nach unten ziehen und das obere Lid nach oben ziehen, damit die Lidränder gut erreicht werden können. Für jedes Auge einen neuen Pad verwenden.
  • Zum Reinigen der Kontaktlinsen einen tensidhaltigen (seifenähnliche Substanzen), bestenfalls einen alkoholhaltigen Reiniger verwenden. Darauf achten, ob sich der Reiniger auch für den Kontaktlinsentyp (formstabil oder weich) eignet. Danach die Linsen mit entprechenden Abspüllösungen abspülen.
  • Nachfettende Handseife kann die Kontaktlinsen beim manuellen Reinigen zusätzlich verschmieren.
  • Bei der Verwendung von Haarspray immer die Augen schliessen, damit die Partikel nicht auf die Kontaktlinsen geraten.

Meine Kundin hat mich nach einigen Tagen darüber informiert, dass nun alles wieder in Ordnung sei. Der Übeltäter sei die abends aufgetragene Augencreme gewesen, die zwar zu einer Reduzierung der Fältchen führen soll, aber eben dieses Geschmier verursacht. Durch das Auftragen der Creme mit etwas Abstand zur Augenlidkante sei es nun wieder wie früher und den Kampf gegen die Falten werde sie damit nicht so schnell aufgeben müssen.

Du bist mein Augenheld!

Jetzt muss ich Euch allen die Geschichte von meiner sympathischen Sportskollegin Lara erzählen. Lara ist übersichtig und hat dazu noch eine starke Hornhautverkrümmung. Ich habe sie im Fitnesscenter kennen gelernt und zu Beginn trug sie auch immer eine Brille. Ich fand das eigentlich immer schade, da durch das Schwitzen und die Bewegung – ja, wir bewegen uns beim Sport 🙂 – eine Brille eher störend als hilfreich ist. Nein, weisst Du, ich habe schon alles ausprobiert: Monatslinsen, Tageslinsen und auch einmal formstabile Linsen, aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Na ja, wie lange hast Du denn die formstabilen Linsen getestet, frage ich nach. Also, die konnte ich nur eine Stunde tragen, entgegnet sie. Gut, das ist aber viel zu kurz um zu entscheiden, ob es geht oder eben nicht. Eine Chance hat diese Kontaktlinse ganz sicher verdient, weil sie dein Augenproblem lösen könnte. Echt, das wäre natürlich super.

Gesagt, getan: Nach sage und schreibe einem halben Jahr (!) Probetragen – ist zum Glück bei nicht allen Einsteigern so!!!! – hat sie es geschafft. Und wisst Ihr was das Lustige dabei war? Sie war in den Ferien auf Ibiza !!!! und kam zurück nach Hause und alles war plötzlich gut. Was die Insel Ibiza für magische Kräfte für das Kontaktlinsen tragen hat, weiss ich allerdings bis heute nicht. Auf alle Fälle trägt sie nun täglich die formstabilen Linsen, bei der Arbeit und auch im Sport und ist super happy!

Gestern sagte sie zu mir: Du bist mein Augenheld! Was für ein Kompliment 🙂

Schon einmal gesehen?

Okulärer Albinismus
 

Beim Albinismus handelt es sich um einen Gendefekt. Die Produktion des wertvollen Pigments Melanin wird im Körper wenig oder ganz blockiert. Die Regenbogenhaut der Augen ist blau, grau, grün oder braun. Je nach Lichteinfall erscheint die Iris aber rot, da der rote Augenhintergrund durch die Pigmentarmut der Blutbahnen durchschimmert. Die Augen können den Lichteinfall nicht regulieren und die Betroffenen haben dadurch eine stark verminderte Sehfähigkeit.

In dem vorliegenden Fall handelt es sich um ein 18jähriges türkisches Mädchen mit einem okulären Albinismus. Dabei hat sich der Melaninmangel ausschliesslich auf die Augen ausgewirkt. Die Haare und die Haut sind normal pigmentiert. Das Mädchen leidet zudem noch unter einem Nystagmus (Augenzittern). Im Foto sind die Augenlinse und auch die Zonulafasern sehr gut erkennbar. Die elastischen Zonulafasern stabilisieren die Augenlinse und übertragen die Bewegung des Ziliarmuskels auf die Linsenkapsel. Damit kann sich die Augenlinse auf die unterschiedlichen Sehentfernungen einstellen.

Das Mädchen wurde mit individuellen weich-torischen Kontaktlinsen erfolgreich versorgt. Das Augenzittern konnte mit der optimalen Korrektur vermindert werden.

Die Pollen kommen!

Jedes Jahr im Februar immer das gleiche Bild: Mein Arbeitskollege hat gerötete Augen, ist ständig am Niessen und Nase putzen. „Gesundheit“!  Von wegen Erkältung, schnieft er zurück. Die Pollen sind schuld! Oh weia, kaum freuen wir uns alle auf den Frühling, haben viele Allergiker das Nachsehen und wünschen sich wieder zurück in die Berge. Abends lese ich in der Zeitung: „Die bösen Pollen greifen an, es steht uns eine Pollenexplosion bevor“. Schuld ist der lange Winter. Die Erlen- und Haselnusspollen fliegen normalerweise im Januar, sind aber wegen der  langwährenden kalten Temperaturen erst jetzt am Aufblühen. Nun kommt es zu einem wahren Blütenknall! Nicht nur Erlen und Haselnusspollen, nein auch Eschen, Buchen verteilen grosszügig ihre Samen. Und es ist kein Ende in Sicht: Ende April folgen Eiche und zahlreiche Gräser. Spätestens dann beteilige ich mich beim gemeinsamen Niess- und Schnupf-Konzert. Ich habe Glück: vier Wochen muss ich nur aushalten, mein Arbeitskollege, der arme Kerl, wird von Februar bis September mal mehr, mal weniger leiden.

Hier noch meine Tipps für allergiegeplagte Menschen, natürlich auch für Kontaktlinsenträger:

  • im Freien Sonnenbrille tragen
  • abends oder nach Aufenthalt im Freien die Nase spülen (Nasendusche)
  • Fenster geschlossen halten (auf dem Land am Morgen, in der Stadt am späten Nachmittag)
  • Taschentücher nicht mehrmals verwenden
  • abends Haare waschen, damit die Pollen nicht mit ins Bett kommen
  • Bettwäsche und Bekleidung häufiger wechseln
  • nicht in den Augen reiben
  • konservierungsfreie Pflegemittel verwenden
  • Kontaktlinsen häufiger absetzen, mit geeigneten Pflegemittel abspülen und wieder mit konservierter Benetzungslösung  aufsetzen
  • bei starkem Fremdkörpergefühl oder Juckreiz auf das Tragen der Kontaktlinsen verzichten

Übrigens, es gibt zahlreiche Apps, die uns Allergikern vor den „Gefahren“ warnen, wobei ein Ausweichen vor den Pollen ja häufig nicht möglich ist.

Wertvolle Infos gibts auch bei: www.heuschnupfenhilfe.de

 

 

Der letzte Termin!

In meiner alltäglichen Arbeit geht es immer ein wenig drunter und drüber. Letzte Woche musste ich doch ein wenig schmunzeln. An diesem Abend, mein letzter Termin: Eine schicke Mitte 50 Jährige stürmt unser Kontaktlinsenstudio und blickt vorwurfsvoll auf ihre Uhr, da ich sie bat noch kurz im Wartezimmer Platz zu nehmen. Ihre Begrüssungsworte waren klar formuliert: „Ich sehe nichts mit meinen Kontaktlinsen, GARNICHTS!“ Eigentlich wollte sie nicht einmal richtig Platz nehmen, weil sie aus einem Meeting käme und dort auch wieder so schnell als möglich hin müsse. Da hilft nur: Auf zehn zählen, RUHE bewahren!!! Und siehe da, ich konnte sogar eine Beurteilung mit unserem Mikroskop (bei uns nennt man es Spaltlampe)  machen und feststellen, dass sie dummerweise auf beiden Augen die gleiche Korrektur trug. Da ist das Sehen natürlich schlecht, wenn beidseits eine +1.00 Linse eingesetzt wird und auf der linken Seite eigentlich eine Korrektur von +3.75 benötigt wird. Ein kleiner wichtiger Unterschied! Ich konnte zum Glück sofort Abhilfe schaffen und fast wäre sie mir noch um den Hals gefallen. Ich bin mir ganz sicher, sie wird wiederkommen 🙂