Ein lieb gewonnener Augenoptikkollege und bereits langjähriger Weggefährte von mir arbeitet tief in den Schweizer Alpen an einem mondänen Ort. Dieser „Sommer 2014“ ist (oder sollte man besser sagen: war???) bisher genau genommen eher ein Winter. Vier Tage waren echte Sommertage, ansonsten Schnee bis an die Dorfgrenze, Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt und eine Bekleidung in T-Shirt schlichtweg ausgeschlossen, selbst für die Bergerfahrenen.
Das wäre ja alles noch einigermassen zu akzeptieren, allerdings hat er in seinem Optikgeschäft richtige Umsatzeinbussen:
- keine Kunden, die Ferngläser brauchen
- kaum einer, der sich für die neue Sonnenbrillenkollektion interessiert
- keiner, der sich fürs Mountainbiking eine Sportbrille leistet
sprich: „tote Hose“.
Ich fragte ihn, was er sich habe einfallen lassen. Zunächst war er ratlos, aber dann dachte er sich, mache ich doch den Sommer zum Winter.
Die Schaufensterdekoration hat er kurzerhand auf witzige Weise umgestaltet. An mehreren Abenden hat er einen Grill aufgestellt und Bratwürste und Glühwein angeboten.
Die Leute schmunzelten und fanden es auch mutig, aus der Not eine Tugend zu machen. Nun hat er zwar nicht mehr Sonnenbrillen verkauft, dafür Kunden gewonnen, die sich für eine neue Korrekturbrille oder Kontaktlinsen entschieden haben. Auf jeden Fall, davon bin ich überzeugt, hat er an Sympathien gewonnen!