Na, wann hattet ihr das letzte Mal das Vergnügen mit einer echten Nervensäge? Bei mir ist das erst ein paar Tage her. PUH.
Es hätte ein friedlicher und ruhiger Feierabend werden können – Nun ja: Fehlanzeige.
Da war er: Ein frech grinsender kämpferischer Störenfried like Darth Vader: In der Hand ein Jedi-Laser-Schwert … NEIN … eine Schutzmaske!
«Kommt überhaupt nicht in Frage, die trage ich nicht! Hätte ich das gewusst, wäre ich lieber zu Hause geblieben!» Ohne ein Hallo und wie geht’s ihnen schmetterte sie die Hygienemaske auf mein Pult. Wildentschlossen. Ich kenne meine Kundin schon s e h r viele Jahre. Sogar ziemlich gut. Und ich weiss auch: Sie kann verdammt schwierig und widerspenstig sein.
G U T! Irgendwie hatte ich bis dahin ja einen wunderbaren Let’s groove Tag – und dann plötzlich dieses komische Gefühl im Magen, als ob der Teufel los wäre.
«Nun gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder legen sie die Schutzmaske an und wir beide können die Nachkontrolle wie geplant durchführen. ODER: Sie müssen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. So sieht’s aus!»
Auf Augenhöhe
Das Miteinander verläuft nicht immer reibungslos. Die Kampfhenne drückt durch ihr Verhalten unmissverständlich den parasitären Knopf, triggert sich mitten in die Seelenlandschaft und hinterlässt einen Brandherd. Dann heisst es: Möglichst schnell: «Wasser marsch!»
So werde ich zum Tier – und ich bin sicher nicht die Einzige 😉
- Laut und ungehalten etwas reklamieren
- Ungeduldig sein und Druck auf mich ausüben
- Besserwisserisch auftreten
- Nicht auf den Punkt kommen und endlos reden, reden, reden …
- Mir meine Zeit stehlen
- Pampig werden
- Unangenehm reagieren und kritischen wunden Punkt auslösen
- Mich und andere respektlos behandeln
Ist die wunde Stelle erst einmal «getoucht», tja, dann kommt’s drauf an, wie der Tag ansonsten abgelaufen ist. Sehr wahrscheinlich ist man plötzlich leicht genervt und möchte möglichst zeitnah den Krawallmacher wieder los werden.
In der Ruhe liegt die Kraft
Eine Schieflage wieder ins Lot zu bringen, erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Ich gehöre zu den Menschen, die das Herz auf der Zunge tragen und immer sagen, was Sache ist. Mit Weichspülern und Halbschuhen habe ich grosse Mühe. Born to be wild 🦁😉. Fakt ist aber: Achtsamkeit, Gelassenheit und Besonnenheit helfen extrem in solchen Situationen.
Was tun – wenn’s brennt?
- Den Flow spüren – Wohin geht die Reise?
- Die innere Leichtigkeit behalten
- Teufelskreis durchbrechen und deeskalieren
- E N T S P A N N U N G
- Haltung zeigen – Fest in die Augen schauen und Lächeln!
- Unbedingt ehrlich sein und bleiben – Bitte kein Süssholz raspeln!
Zum guten Schluss
Logisch. Alle wollen jetzt gerne wissen, wie die Geschichte mit meiner Schutzmasken-Verweigerin ausgegangen ist.
Sie hat sich mit dem Widerstand eines trotzigen Kindes durchgerungen und zähneknirschend die Maske angezogen. Sie schnaufte schwer hinter der Maske („zu wenig Luft“) und monierte das könne man ja kaum aushalten („es stinkt“). Unnötig zu erwähnen, dass ich sie auf die harten Fakten aufmerksam machte, warum und weshalb wir zu diesen Schutzmassnahmen greifen (müssen).
Wir beide haben dieses Kinkerlitzchen halbwegs überstanden. Und dann? Ging’s in den wohlverdienten Feierabend.