Nicht die Orientierung verlieren …

Ihr kennt sicher die Laufsportart, bei der man im freien Gelände bestimmte Kontrollpunkte ablaufen muss und sich nur mit einem Kompass und einer Landkarte behelfen darf!?

Orientierungslauf ist ein Sport, der vor allem in den skandinavischen Ländern sehr beliebt ist und dort auch als Volkssportart gilt. Der Orientierungsläufer zeichnet sich nicht nur durch seine körperliche Fitness aus, sondern er muss sich möglichst für eine günstige und schnelle Route entscheiden.

Meine 45jährige Neukundin wünschte sich Kontaktlinsen, welche vor allem beim OL-Lauf zum Einsatz kommen sollten. Ihre bisherige Situation war eher unbefriedigend. Mit Brille und dem zusätzlichem Vergrösserungsglas, welches am Daumen befestigt wird, um die Lesbarkeit der Karte zu verbessern, kam sie schon länger nicht mehr klar. Sie beklagte das umständliche Handling und auch die Tatsache bei schlechten Wetterbedingungen Probleme mit den Hilfsmitteln zu haben. Ausserdem war natürlich auch das Sehen in der Nähe allmählich schlechter. Sie brachte mir sogar eine Original-OL-Karte mit zur Neuanpassung. Ich staunte nicht schlecht, als ich die feinen Linien, die detaillierten Angaben zum Beispiel über Zäune, Dickichte, besondere Objekte und Kahlschläge sah.

Wir starteten mit formstabilen multifokalen Kontaktlinsen. Und wer jetzt meint, dass sich eine presbyope Linsen-Neueinsteigerin nicht an formstabile Linsen gewöhnen kann, der täuscht sich gewaltig. Meistens sind Spitzensportler oder auch ehrgeizige Breitensportler mit einer Portion Ehrgeiz, Motivation und Disziplin ausgestattet, was sie beim Erreichen der hoch gesteckten Ziele massgeblich unterstützt.

So auch in meinem Fall. Meine Kundin war bereits bei den ersten Probelinsen sehr zuversichtlich und trug diese bereits täglich. Einzig und alleine die Sicht in die Nähe reichte nicht 100%ig aus. Deshalb nahm ich eine Umstellung auf formstabile bifokale Linsen vor und siehe da, es klappte. Der hohe Nahbedarf konnte nun zufriedenstellend erfüllt werden und egal ob es nun regnet oder sie im Dickicht durch den Wald rennen muss, hat sie die freie gute Sicht und Bewegungsfreiheit, die sie sich so lange gewünscht hat 🙂Merken

Schon einmal gehört?

Wer blaue Augen hat, kann offenbar eher alkoholkrank werden. Forscher an der Universität Vermont haben etwa 1000 alkoholabhängige Amerikaner untersucht und dabei festgestellt, dass die Blauäugigen am stärksten gefährdet seien. Das Risiko für dunkelbraune Augen sei am geringsten.

Offensichtlich sind die genetischen Komponenten, welche die Augenfarbe festlegen, auf dem identischen Chromosomen aufgereiht wie die Gene, die immer mit dem exzessiven Alkoholkonsum in Zusammenhang gebracht werden. Allerdings kann die Forschergruppe, trotz mehrmaligem Überprüfen der Ergebnisse und Neuanordnung der Prüfgruppe, bisher nicht sagen, warum dies so ist. Die Forscher hoffen nun aufgrund dieser Erkenntnisse der Ursache des Alkoholismus auf die Schliche zu kommen. Ist die Alkoholsucht in erster Linie vererbt oder wird sie doch durch das eigene Umfeld ausgelöst?

Studien* aus dem Jahr 2000 haben bereits einen Zusammenhang zwischen Augenfarbe und Alkoholsucht festgestellt.

* „Eye Color predicts alcohol use in two archival samples“ von Jonathan F. Bassett und James M. Dabbs Jr. /  Department of Psychology, Georgia State University in Atlanta

Sommer!

Sommerzeit – Reisezeit – einfach nur geniessen – Nichtstun – ins Paradies –  Abschalten – Spass haben – die schönen Dinge des Lebens – Entspannen – lecker essen – Ruhe –  sich erfrischen – richtig viel Zeit für Freunde und die Familie – bummeln gehen – ab in Süden – ganz egal, wo es hingeht – Ich wünsche allen einen wunderschönen und behaglichen Urlaub!

Eure Hecht-Bloggerin

P.S. Brille oder Kontaktlinsen nicht vergessen 😉

Knusper Knusper Knäuschen, wer knuspert an meinem Äugchen?

Das Leben schreibt ja bekanntlich immer die besten oder auch in diesem Fall die lustigsten Geschichten.

Meine Kundin, Mitte 65, immer gut gelaunt, Trägerin von weichen Multifokallinsen kam letzte Woche zur jährlichen Nachkontrolle. Im Gespräch und der Anamnese beschrieb sie ein Problem, welches seit kurzem immer morgens auftauchen würde.

„Bei meinen morgendlichen Augenübungen knistert es immer in meinem linken Augenwinkel.“ Ich musste so schmunzeln, nein: ich musste lachen. Und sofort musste ich mich zurücknehmen und ihr versichern, dass ich sie trotzdem ernst nehmen würde. Meine Kundin hat es mir zum Glück nicht übel genommen.

Bei der Inspektion des vorderen Augenabschnitts stellte ich fest, dass die Lidränder schuppig und leicht gerötet waren. Ein Indiz für eine sogenannte Blepharitis oder Lidrandentzündung.

Ursache einer Lidrandentzündung sind Veränderungen am Lidrand, konkret an den dort befindlichen Talgdrüsen. Dort können u.a. infektionsbedingt Bakterien entstehen. Häufig kommt es zum Verkleben der Augen und einer daraus entstehenden Krustenbildung an den Lidrändern. Durch äussere Reize wie Staub, trockene Luft, Zugluft, langes Lesen, Bildschirmarbeit werden die Symptome meist noch verstärkt.

Ich habe meiner Kundin eine Lidrandpflege empfohlen (2x täglich, morgens und abends durchführen):

  1. Feuchtwarme Wasserkompressen (ca. 38°) auf die geschlossenen Augenlider auflegen (2 bis 3 Minuten).
  2. Eine Massage der Lidränder durchführen: Mit dem Zeigefinger der einen Hand am seitlichen Lidwinkel das Augenlid in Richtung des Ohres vorsichtig straff ziehen. Mit dem Zeigefinger der anderen Hand vom inneren Lidwinkel nach aussen vorsichtig streichen und sanft massieren (5 bis 6mal).
  3. Mit einem getränkten Wattestäbchen oder einem Wattepad (bestenfalls mit einer entsprechenden Augenlidtinktur, oder einfach mit warmem Wasser oder Leinöl) die Lidränder von Schuppen und Krusten säubern. Empfehlung: das untere Augenlid mit einem Finger der freien Hand sanft nach unten ziehen, damit die Lidränder gut erreicht werden können.
  4. Die Lider mit einem getränkten fusselfreien Reinigungspad von aussen nach innen sanft abreiben.
  5. Die Lider mit warmen Wasser reinigen und abtrocknen, bzw. abtupfen.

Ich habe meine Kundin bereits wieder gesehen und siehe da, das Knistern ist verschwunden 😉

Ideen muss man haben! Teil 2

Im Februar habe ich Euch ja eine lustige Geschichte aus meinen Skiferien erzählt. Damals ging es um den Einfallsreichtum alterssichtiger Menschen, die sich bei ihrer schlechter werdenden Sehschärfe in die Nähe mit allen möglichen Mitteln behelfen.

Am letzten Samstag war ich in einer italienischen Espresso-Bar in Basel zu Gast. Am Nebentisch sass eine ältere Dame, perfekt gestylt und hübsch in Schale geworfen. Ihr Handy lag auf dem Tisch, darüber hielt sie eine Handlupe. Tief beugte sie sich nach unten über die Lupe und tippte dabei flink ein SMS in die Tastatur. Das ist doch eine völlig neue Methode, findet Ihr nicht auch? Allerdings: total umständlich. Diese gepflegte Dame kann also nur ihr Handy bedienen, wenn sie a) sitzt und b) eine Lupe dabei hat.

Übrigens, nachdem sie den Espresso getrunken hatte und ihr Handy wieder in ihrer Prada-Handtasche versorgt hatte, zog sie sich die Lippen mit dem Lippenstift nach. Dafür kam dann ein kleiner Spiegel zum Einsatz. Was für ein Wunder, dass sie dafür nicht auch noch die Handlupe benötigte. Das hätte ich so gerne gesehen 😉 !

Auf der Jagd nach müden Augen!

Mit einem neuen Messgerät, dem sogenannten Pupillomat*, wird die Polizei zukünftig auf übermüde Autofahrer Jagd machen. Der Pupillomat ist eine grosse Brille mit einer integrierten Infrarotkamera. Damit wird die Pupille des Autofahrers gemessen. Je grösser die Pupille, desto müder ist die Person. Die Fahrtüchtigkeit wird danach mit einem „Pupillen-Unruhe-Index“ berechnet.

Jeder vierte Verkehrsunfall ist auf die Müdigkeit des Autofahrers zurück zu führen. 17 Stunden ohne Schlaf entspricht einer Reaktionszeit eines Menschen mit 0.5 Promille im Blut. Die Trefferquote des Pupillomaten ist hoch: Messungen haben gezeigt, dass das Messgerät exakte Werte liefert (Uniklinik Graz, Schlafmedizin).

In Österreich ist der Pupillomat bereits im Einsatz, die Schweiz folgt nun auch. Das deutsche Bundesland Niedersachsen führt seit 2009 in einem Pilotprojekt Messungen durch. Übrigens, die NASA setzt den Pupillomat auch bei ihren Astronauten ein.

* Erfinderin des Pupillomaten ist Frau Prof. Dr. med. Barbara Wilhelm von der Tübinger Universitäts-Augenklinik.

„Wahr“- Nehmung

Das Auge sagte eines Tages: „Ich sehe hinter diesen Tälern im blauen Dunst einen Berg. Ist er nicht wunderschön?“ Das Ohr lauschte und sagte nach einer Weile: „Wo ist ein Berg, ich höre keinen.“ Darauf sagte die Hand: „Ich versuche vergeblich ihn zu greifen. Ich finde keinen Berg.“ Die Nase sagte: „Ich rieche nichts. Da ist kein Berg.“ Da wandte sich das Auge in eine andere Richtung. Die anderen diskutierten weiter über diese merkwürdige Täuschung und kamen zu dem Schluss: „Mit dem Auge stimmt etwas nicht.“

aus: „Der Narr“ von Khalil Gibran, 1982

Demenz – ein Abschied zu Lebzeiten

Letzte Woche kam eine 70 jährige Neukundin zur Brillenmessung vorbei. Begleitet wurde sie von einer guten Freundin. Die Frau machte einen leicht verwirrten, aber sehr freundlichen Eindruck auf mich. Ihre Freundin bat mich einen Messversuch zu unternehmen, um eine allenfalls bessere Nahkorrektur zum Lesen zu erreichen. Die an Demenz erkrankte Frau konnte selbst keine eigenen Angaben mehr zu Ihrer derzeitigen Sehsituation machen.

Die Refraktion wird mir in guter Erinnerung bleiben. Die Frau war nämlich sehr fröhlich und es machte ihr offensichtlich sehr viel Spass die Buchstaben an der Optotypentafel zu erkennen. Ich fragte sie, ob sie lieber Buchstaben oder Zahlen hätte und das brachte sie zum Lachen. Das sei doch völlig egal, meinte sie. Fröhlich beschwingt und selbstsicher las sie die Buchstaben vor, doch leider immer völlig falsch. Ich versuchte es daher mit den Zahlen und tatsächlich fiel es ihr offensichtlich leichter diese zu erraten. Nach einer guten halben Stunde waren wir alle „fix und fertig“. Für meine Kundin war das ganze Prozedere nämlich anstrengend und auf Dauer wurde sie unruhig und auch ungeduldig. Ihre Freundin und ich versuchten sie zu motivieren, aber dies ist leichter gesagt als getan.

Später habe ich bei der Alzheimervereinigung angerufen und nach Tipps für den Umgang mit demenzkranken Menschen gefragt. Die Mitarbeiterin hat mir wertvolle Hinweise gegeben, die ich gerne an Euch weitergeben möchte:

  • langsam, deutlich und nicht zu leise sprechen
  • in kurzen Sätzen sprechen
  • einfache und klare Redensweise
  • nur eine Frage stellen oder eine Information geben und die Antwort abwarten
  • jeden Schritt gut erklären
  • offene Fragen stellen
  • das Gesagte mit Mimik, Gestik und Berührungen unterstreichen
  • gut zuhören, nicht widersprechen und immer unterstützen
  • auf Erklärungen und Diskussionen verzichten
  • den Betroffenen nicht überfordern
  • ruhig und geduldig bleiben
  • möglichst gelassen und verständnisvoll auf etwaige Gefühlsausbrüche reagieren

Wichtig sind auch folgende Tipps für unseren beruflichen Alltag:

  • Mehr Zeit für die Messung einplanen.
  • Eine vertraute Begleitperson zur Unterstützung beiziehen.
  • Auf präzise Feinangaben des Betroffenen verzichten.
  • Eine gut angepasste Brille sorgt für weniger Verwirrung und Vertrautheit.
  • Der Betroffene sollte sich im Testraum wohlfühlen. Also immer für eine angenehme Stimmung und Atmosphäre sorgen. Bei Angstzuständen ist es besser in einer vertrauten Umgebung die Messung vorzunehmen (z.B. Hausbesuch).
  • Bifokal- und Gleitsichtbrillen sind bei demenzerkrankten Menschen nicht zu empfehlen.

Wenn das Augenlid zuckt…

Das habt Ihr sicher auch schon erlebt: plötzlich zuckt das Augenlid und man weiss sich nicht zu helfen. Vor allem dann, wenn das Zucken über eine längere Phase andauert.

Ich habe mich einmal schlau gemacht, was man überhaupt dagegen machen kann!

Vorweg: das Zucken oder Zittern der Augenlidmuskulatur ist in der Regel völlig harmlos. Und zum Glück ist normalerweise nur ein Auge davon betroffen.

Auslöser sind Erschöpfung, Stress und psychische Belastungen. Langandauernde Bildschirmarbeit und die daraus entstehende Ermüdung kann auch zu einem Lidzucken führen. Auch ein Magnesiummangel kann ein Grund dafür sein.

Deshalb:

  • langes Arbeiten am Computer vermeiden und Pausen einlegen
  • Augenübungen zur Entspannung durchführen
  • kompletten und regelmässigen Lidschlag ausführen
  • für Entspannung sorgen
  • zusätzlich sorgen reichhaltige magnesiumhaltige Nahrungsmittel wie Sonnenblumenkerne, Nüsse, Haferflocken, Bohnen und Spinat für einen ausgewogenen Mineralhaushalt
  • Augenmassage: Hände aneinander reiben, bis die Handflächen warm werden. Danach mit den Zeigefingern leicht drückend entlang des Nasenrückens den Augenbrauen entlang nach aussen bis zu den Schläfen fahren. Dann mit den Zeigefingern entlang der Nasenflügel unterhalb der Augen nach aussen bis zu den Schläfen fahren. Zuletzt mit beiden Händen über das Gesicht streichen.

Wichtig: Bei langandauernden und immer wieder auftauchenden Lidzucken solltet Ihr auf alle Fälle Euren Hausarzt aufsuchen.

Die Augenmassage habe ich selbst getestet und sie tut auch ohne ein nerviges Lidzucken richtig gut 😉

Männer weinen heimlich*

Wann habt Ihr das letzte Mal „emotionale Tränen“ vergossen? Bei mir ist das schon eine Weile her, aber ich bin sicher, dass auch bei mir Tränen fliessen, wenn es um Verlust oder Konflikte geht. In solchen Situationen bin ich ziemlich nahe am Wasser gebaut.

Erfahrungsgemäss wird durch einen Schmerz (zum Beispiel bei Liebeskummer) im Gehirn ein Nervenreiz ausgelöst, welcher einen Impuls an die Tränendrüse sendet. Folglich werden mehr Tränen produziert. Und diese Tränen enthalten einen kleinen hormonellen Cocktail. Bei Frauen, die übrigens 3,8 Mal häufiger weinen als Männer, bildet sich in höherer Konzentration Prolactin, Mangan und Kalium. Zudem wird das Glückhormon Serotonin freigesetzt, welches als Botenstoff bei der Signalübertragung im Nervensystem eine entscheidende Rolle spielt.

Forscher sind allerdings der Ansicht, dass die ausgeschiedenen Substanzen in diesem geringen Ausmass keinen therapeutischen Effekt haben.

Trotzdem wird das Weinen allgemein als Erleichterung, Trost oder Stimmungsaufhellung empfunden. Jedoch ist eine körperliche Anspannung während des Weinens nachweisbar.

Männer (Indianer weinen ja schliesslich auch nicht…) gehören wissenschaftlich zu den „Nichtweinern“ – ich kann das kaum glauben -. Letzte Woche war ich im Kino („Honig im Kopf“): rechts und links von mir sassen Männer unterschiedlichen Alters. Beide mussten sich des Öfteren die Nase putzen und ich konnte die Krokodils-Tränen im dunklen Kinosaal sehen 😉

Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft 

* Songzeile aus „Männer“ von Herbert Grönemeyer