Sind Karotten gut für die Augen?

Vorweg: wer schlecht sieht, wird durch den Genuss von Karotten keinen besseren Durchblick bekommen. Die Sehschärfe lässt sich mit Vitamin A nicht verbessern. Allerdings ist in Karotten Betacarotin enthalten, welches im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Und dort ist das Vitamin A u.a. auch für die Augen, genauer gesagt, für die Sinneszellen der Netzhaut wichtig. In den Sinneszellen, den Stäbchen und Zapfen, wird das Licht in Nervenimpulse umgewandelt. Unser Körper braucht für den Aufbau der Sehpigmente in den Sinneszellen notwendigerweise Vitamin A, ein Mangel würde sich durch Sehprobleme in der Nacht bemerkbar machen.

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Aber woher kommt dann das Ammenmärchen, dank Karotten besser sehen zu können? Dazu gibt es eine kuriose Anekdote: Die britische Luftwaffe setzte im zweiten Weltkrieg zum ersten Mal einen Radar ein. Mit dieser neuen Art der Ortung konnten die Briten auch nachts Treffer landen. Die British Royal Air Force streute das Gerücht, dass die gute Nachtsicht auf den hohen Konsum von Karotten zu begründen sei. Die Bevölkerung in England und auch im Ausland pflanzte nun fleissig Karotten im Garten, um nachts bei den häufig vorkommenden Stromausfällen, besser sehen zu können.

Übrigens, Kohl, Spinat (ich sag nur: Popeye ;-)) und Kürbis enthalten mehr Betacarotin als Karotten. Milchprodukte, Fisch oder auch Leber enthalten sogar das fertige Vitamin A, welches unser Körper direkt aufnehmen kann.

Schauen Sie nicht nur, sondern sehen Sie genau hin!

Neulich hatte ich ein spannendes Gespräch mit einer Psychologin. Auf meine Frage, auf welche Körpersignale sie besonders beim Erstkontakt mit einem Patienten achtet, antwortete sie: Die Körperhaltung verrät einem sehr viel über die momentane Stimmung eines Menschen. Eine aufrechte und lockere Haltung, entspannte Hände, die Beine hüftbreit auseinander oder locker übereinander geschlagen und das Vorlehnen des Oberkörpers zum Gesprächspartner, signalisiert immer Interesse und Aufmerksamkeit. Mich interessierte logischerweise vor allem, was es im Besonderen mit den Augen auf sich hat!? Sie hatte eine Menge wertvoller Tipps für mich, die ich gerne für Euch zusammengefasst habe: Die Augen haben ihre ganz eigene Sprache und gelten als Spiegel der Seele.

  • Schenkt Euren Gesprächspartnern einen offenen und lächelnden Blick, weil ein natürliches Lächeln immer eine positive Wirkung hat.
  • Ein zu langer Blickkontakt provoziert und ein gesenkter Blick signalisiert kein Interesse.
  • Der ausweichende Blick steht für Abneigung und Unsicherheit, ein schräger Blick für abschätzende Zurückhaltung.
  • Ein häufig zu Boden gerichteter Blick oder hin und her suchende Augen sind ein Zeichen für Unsicherheit, Desinteresse oder gar Provokation.
  • Das Spiel mit den Augenbrauen (z.B. das Heben der Augenbrauen) bedeutet etwas Neues oder Interessantes.
  • Im Gespräch den Blickkontakt halten, damit wird Euer Gesprächspartner sein Gespräch weiterhin gerne fortsetzen.
  • In einer Gruppe ist es wichtig den Blick wandern zu lassen, um jeden Beteiligen in Euer Gespräch mit zu nehmen.

Sie betonte am Schluss, dass es aber das allerwichtigste sei, nicht nur zu schauen, sondern genau hinzusehen! Diesen Aspekt finde ich total interessant. Ein französischer Kriminalist (ich liebe Krimis!!!) hat einmal gesagt: „Man kann nur sehen, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet und man richtet seine Aufmerksamkeit nur auf Dinge, die bereits einen Platz im Bewusstsein einnehmen.“ (Alphonse Bertillon). Das hat doch was, findet Ihr nicht auch?!

Eine Pralinenschachtel voll mit …

Beim Besuch eines Neukunden staunte ich nicht schlecht, als er mir bei unserem ersten Gespräch eine Pralinenschachtel in die Hand drückte. Eher ungewöhnlich, ich hatte ja noch gar nichts für ihn getan.

Aber nein: in der Schachtel waren keine Leckereien versteckt, sondern mindestens fünfzig Blisterpackungen der verschiedensten Austauschlinsenhersteller.Behälter_480

 

 

 

 

 

 

Foto der Autorin

Mit denen klappt es allen nicht! Haben Sie etwas Besseres für mich? Ich muss unbedingt gut in der Nähe und in der Ferne sehen können. Atemlos teilte er mir seine Wünsche, Erwartungen und Ansprüche an die Kontaktlinsen mit. Aber: Stören dürfen die Linsen auf keinen Fall! Und eine Brille kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Übrigens: Der letzte Augenoptiker hat es mit mir aufgegeben. Und nun hoffe ich auf Sie!

Ich dachte: Ja klar, ich bin ja auch Wonder-Woman und Super-Girl in einer Person und bin immer zur Stelle, wenn im Optikkosmos unglückliche Kontaktlinsenträger die ultimative Linse brauchen. Selbstverständlich kann diese bemerkenswerte Linse auch wie durch ein Wunder, die Alterssichtigkeit vergessen lassen.

Ich sagte aber: Bevor ich aktiv werde, müssen wir beide zuerst einmal klären, ob wir ihre Erwartungshaltung und meine Möglichkeiten der Linsenversorgung auf einen Nenner bringen können.

Nach etwa einer Stunde intensiver Diskussion kamen wir beide zum Schluss, dass es wohl besser sei, die ganze Sachlage nochmals zu überdenken. Für eine erfolgreiche Versorgung bei Presbyopie, die ihn einigermassen glücklich machen soll, braucht es vor allem seine Kompromissbereitschaft. Ansonsten wird er problemlos eine weitere Pralinenschachtel füllen können.

Mein liebstes Arbeitstool…

… ist definitiv meine heissgeliebte Zeiss-Lupe. Sie ist bereits über 30 Jahre alt, hat eine 10fache Vergrösserung und liegt bestens in der Hand. Das Allerbeste daran ist aber: ich kann den Dingen auf den Grund gehen. Keine Nachkontrolle vergeht, ohne dass ich nicht einen Blick auf die getragenen Kontaktlinsen geworfen habe.

Lupe_2_EM_480Dank meiner Superlupe kann ich kleinste Veränderungen an Kontaktlinsen erkennen. Mit nur einem Blick kann ich feststellen, ob die Linse einen Randdefekt, Kratzer oder Ablagerungen aufweist, die ich unter Umständen sogar beheben kann. Meine Lupe ist sehr zuverlässig, braucht keinen Strom und ist einfach grossartig!

Blogbeitrag von Elisabeth Muckenhirn, Ascon Contactlinsen AG / Pfarrer Kontaktlinsen AG

„Ein echter Kick!“

Ich staune über die Kreativität unserer Jugendlichen. Der letzte Schrei zur Stimmungssteigerung bei Teenagern ist die Lippenpomade. Diese wird auf die Augenlider gestrichen. Es handelt sich dabei um keine normale Lippenpomade, nein, es wird eine spezielle Salbe mit einem stark reizenden Pfefferminzöl verwendet. Der Kick hat bereits einen Namen: „beezin“ und leitet sich ab von der populären „Burt’s Bees“ Lippenpomade. Die Jugendlichen beschreiben den Kick vergleichbar mit Alkohol oder Marihuana. Das Pfefferminzöl ist sehr stark, führt zu Entzündungen und Schwellungen an den Augenlidern und ist selbstverständlich für diese Art von Nutzung für die Gesundheit nicht förderlich.

Schon einmal gehört?

Völlig bestürzt bin ich über ein Video gestolpert: ein richtiger Kerl, also ein echtes Prachtexemplar an Muskeln und Tattoos, lässt sich tatsächlich die Augen tätowieren…

Ich konnte das Video nicht anschauen, alleine die Vorstellung daran, hat mich abgeschreckt. Da ist es mir jetzt auch ganz egal, wenn ich als Weichei abgestempelt werde 🙂

Wer es sich tatsächlich zutraut, hier der Link zum Video

Selfness

Es kommt eher selten vor, dass ein Neukunde und bisheriger Weichlinsenträger beim ersten Termin den Wunsch äussert, formstabile Kontaktlinsen ausprobieren zu wollen. Normalerweise ist es doch eher so, dass wir die langjährigen Weichlinsenträger davon überzeugen müssen, es doch einmal mit formstabilen Kontaktlinsen zu versuchen.

Umso mehr war ich also erstaunt, dass meine Neukundin in unserem ersten Gespräch direkt zur Sache kam. Sie wolle auf alle Fälle jetzt formstabile Kontaktlinsen testen, weil sie immer mal wieder von den Vorteilen dieses Linsentyps gehört habe und es ihren Augen wieder besser gehen soll! Offenbar hatte ihr der zuletzt konsultierte Augenarzt den letzten Impuls dazu gegeben. Er war nämlich über den Zustand ihrer Hornhaut nicht sehr erfreut und konnte sie nun endgültig davon überzeugen, umzustellen.

Die Aussage meiner Neukundin erfreute natürlich mein „Anpasserherz“ und ich erwiderte: Wissen Sie eigentlich, dass Sie damit völlig im Trend liegen?

Nach dem Wellness-Hype kommt nämlich jetzt die neue Selbstveränderungs-Kultur! Der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx hat sie als „Selfness“ bezeichnet! Es ist das neue Bewusstsein des „Wellbeing“, das eigene Leben zu bereichern, zum einen mit einer gesunden Ernährung, Sport zu treiben und fit zu bleiben, zum anderen aber auch eine emotionale Lebenskompetenz zu finden, indem man einen positiven emotionalen Umgang mit seiner sozialen Umwelt pflegt. Es steht also nicht mehr eine vorübergehende Entspannung im Fokus, sondern dauerhafte Selbstveränderung.

Meine Kundin strahlte mich an und meinte daraufhin, dass sie gar nicht wusste, was für eine Trendsetterin sie sei. Als langjährige Weichlinsenträgerin und einer gesunden Einstellung zu Neuem, hat sie nach dem erstmaligen Probetragen der formstabilen Kontaktlinsen völlig begeistert reagiert: Nun sehe ich endlich wieder richtig gut!

Wer mehr über „Selfness“ und das Zukunftsinstitut und von Matthias Horx erfahren möchte, der kann sich auf www.zukunftsinstitut.de genauer informieren!

„Geiz ist geil“

Unlängst kam eine 25 jährige Kundin zu mir in die Nachkontrolle. Die letzte Kontrolle war vor fünf Jahren (!), unsere Aufgebote zur jährlichen Kontrolle hat sie schlichtweg ignoriert. Ganz offensichtlich plagte sie auch diesbezüglich ein schlechtes Gewissen, zumal das Tragen ihrer Monatslinsen in der letzten Zeit (bei Nachfrage: im letzten halben Jahr) immer schwieriger geworden ist. Morgens, nach dem Aufsetzen der Linsen, störe sie vor allem das starke Brennen der Augen. Ihre Monatslinsen tausche sie normalerweise alle sechs Wochen aus (Anmerkung: sehr wahrscheinlich sind es mehr als sechs Wochen). Sie ist sich aber durchaus bewusst, dass dieser Austausch-Rhythmus nicht dem eigentlichen Zweck dieser Wegwerflinse entspricht.

Beim Absetzen der Kontaktlinsen und der Überprüfung an der Spaltlampe waren die punktförmigen epithelialen Stippen über die gesamte Hornhaut erkennbar: ich vermutete eine allergisch-toxische Reaktion auf das Pflegemittel.

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Bei der Frage nach Ihrem Pflegemittel, meinte sie nur, dass es ist ziemlich günstig sei, aber den Produktnamen leider nicht mehr wüsste. Nach einem ausführlichen Gespräch kamen wir beide zum logischen Schluss, dass sie am falschen Ort spart. Meine Bitte den Tauschrhythmus ihrer Monatslinsen einzuhalten und das Pflegesystem wieder auf das, ihr bereits aus „alten Zeiten“ wohlbekannten, konservierungsmittelfreie Peroxid-System zu wechseln, akzeptierte sie anstandslos. In einer erneuten Kontrolle in 14 Tagen werde ich überprüfen, ob es meiner Kundin und ihren Augen wieder besser geht.

Übrigens, der berühmte Werbeslogan „Geiz ist geil“ von der Elektronikhandelskette Saturn wurde im Dezember 2011 geändert. Das Unternehmen wollte das „Billig-Image“ loswerden und dem allgemeinen Trend nach mehr Qualität folgen. Auch der Servicedienstleistung wollte Saturn wieder mehr Bedeutung schenken. Das neue Motto lautet seither: „Saturn Soo! muss Technik“ Fehlt da nicht irgendetwas?

Igitt! Was ist das denn?

Am letzten Mittwoch kam spontan ein Kunde bei uns vorbei und fragte mich, ob ich nicht schnell auf seine rechte Linse schauen könnte. Die Linse störe ihn seit kurzem. Von Kopf bis Fuss aus dem Ei gepellt stand er mit einem „Dackelblick“ vor mir und drückte mir seine Kontaktlinse in die Hand.

Im Labor schaute ich mir die Linse mit meiner Lupe an und siehe da: die Kontaktlinse hatte massive Proteinablagerungen: eine Intensivreinigung war also fällig. Auch ein Blick in die Karteikarte war durchaus sinnvoll, denn die letzte Nachkontrolle lag bereits zwei Jahre zurück.

Ich bat ihn mir auch die linke Kontaktlinse zu geben, da ich davon ausgehen konnte, dass beide Linsen gereinigt werden müssen.

Und jetzt kommt das Unglaubliche: er greift in das Münzfach seines Portemonnaies (!) und nimmt einen verschmutzen Sauger heraus!

ALARMSTUFE ROT!

Hhmm, Sie bewahren Ihren Sauger immer so auf? Der Sauger hatte einmal die Farbe gelb, oder nicht?

Ich konnte einfach nicht anders. Er guckte mich ein wenig verunsichert an.

Diesen Sauger konfisziere ich SOFORT. Sie haben ein Riesenglück, dass Ihre Augen dies bisher unbeschadet überlebt haben. Übrigens, ist der Behälter etwa gleich alt wie der Sauger?

Keine Antwort.

Ich verkaufte ihm gleich drei neue Behälter und neue Sauger. Ich bat ihn, Behälter und auch den Sauger regelmässig auszutauschen. Ausserdem machte ich ihn noch darauf aufmerksam, dass das Münzfach sicher nicht der ideale Ort sei, um einen Sauger hygienisch sauber aufzubewahren!

Den Termin zur Nachkontrolle hat er ohne grossen Widerstand vereinbart. Ich bin mir  sicher, dass er froh war, zur Nachkontrolle zu meinem Kollegen kommen zu dürfen 🙂

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Die guten alten Zeiten…

Erst kürzlich war ich im Museum für Kommunikation. Die Dauerausstellung mit dem treffenden Namen: „As Time goes Byte“ zeigt die rasante Erfolgsgeschichte des Computers in den letzten 50 Jahren und die sich daraus ständig veränderte digitale Kultur. Dabei stiess ich zufälligerweise auf ein Urgestein der tragbaren Computer: den „Epson HX-20“!

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Ausdruck_Epson_Hecht_ProgrammDer „Epson HX-20“ besass einen Arbeitsspeicher von 16 Kilobyte, wog 1.6 Kilogramm und hatte einen Bildschirm mit dem verfügbaren Platz von vier Zeilen à 20 Zeichen. Damals kostete ein solcher Computer bereits stolze 795.- US-Dollar.

Mit dem „Epson HX-20“ konnte der Kontaktlinsenanpasser bereits vor etwa 30 Jahren durch die Eingabe der zentralen und peripheren Hornhautradien einen Erstvorschlag einer formstabilen Kontaktlinse berechnen lassen. Das Ergebnis wurde sogar gerundet! Ein integrierter Nadeldrucker druckte das Ergebnis auf einem Papierstreifen aus. Tatsächlich habe ich in einer alten Karteikarte noch ein solch „wertvolles“ altes Stück Papier gefunden (siehe Ausdruck).

Natürlich musste auch der „Epson HX-20“ mit den Berechnungsalgorithmen gefüttert werden. Das Programm dafür wurde von Dieter Muckenhirn – Geschäftsführer bei Hecht Kontaktlinsen GmbH – entwickelt, also für damalige Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes:(h)echt gut!