Knusper Knusper Knäuschen, wer knuspert an meinem Äugchen?

Das Leben schreibt ja bekanntlich immer die besten oder auch in diesem Fall die lustigsten Geschichten.

Meine Kundin, Mitte 65, immer gut gelaunt, Trägerin von weichen Multifokallinsen kam letzte Woche zur jährlichen Nachkontrolle. Im Gespräch und der Anamnese beschrieb sie ein Problem, welches seit kurzem immer morgens auftauchen würde.

„Bei meinen morgendlichen Augenübungen knistert es immer in meinem linken Augenwinkel.“ Ich musste so schmunzeln, nein: ich musste lachen. Und sofort musste ich mich zurücknehmen und ihr versichern, dass ich sie trotzdem ernst nehmen würde. Meine Kundin hat es mir zum Glück nicht übel genommen.

Bei der Inspektion des vorderen Augenabschnitts stellte ich fest, dass die Lidränder schuppig und leicht gerötet waren. Ein Indiz für eine sogenannte Blepharitis oder Lidrandentzündung.

Ursache einer Lidrandentzündung sind Veränderungen am Lidrand, konkret an den dort befindlichen Talgdrüsen. Dort können u.a. infektionsbedingt Bakterien entstehen. Häufig kommt es zum Verkleben der Augen und einer daraus entstehenden Krustenbildung an den Lidrändern. Durch äussere Reize wie Staub, trockene Luft, Zugluft, langes Lesen, Bildschirmarbeit werden die Symptome meist noch verstärkt.

Ich habe meiner Kundin eine Lidrandpflege empfohlen (2x täglich, morgens und abends durchführen):

  1. Feuchtwarme Wasserkompressen (ca. 38°) auf die geschlossenen Augenlider auflegen (2 bis 3 Minuten).
  2. Eine Massage der Lidränder durchführen: Mit dem Zeigefinger der einen Hand am seitlichen Lidwinkel das Augenlid in Richtung des Ohres vorsichtig straff ziehen. Mit dem Zeigefinger der anderen Hand vom inneren Lidwinkel nach aussen vorsichtig streichen und sanft massieren (5 bis 6mal).
  3. Mit einem getränkten Wattestäbchen oder einem Wattepad (bestenfalls mit einer entsprechenden Augenlidtinktur, oder einfach mit warmem Wasser oder Leinöl) die Lidränder von Schuppen und Krusten säubern. Empfehlung: das untere Augenlid mit einem Finger der freien Hand sanft nach unten ziehen, damit die Lidränder gut erreicht werden können.
  4. Die Lider mit einem getränkten fusselfreien Reinigungspad von aussen nach innen sanft abreiben.
  5. Die Lider mit warmen Wasser reinigen und abtrocknen, bzw. abtupfen.

Ich habe meine Kundin bereits wieder gesehen und siehe da, das Knistern ist verschwunden 😉

„Ein echter Kick!“

Ich staune über die Kreativität unserer Jugendlichen. Der letzte Schrei zur Stimmungssteigerung bei Teenagern ist die Lippenpomade. Diese wird auf die Augenlider gestrichen. Es handelt sich dabei um keine normale Lippenpomade, nein, es wird eine spezielle Salbe mit einem stark reizenden Pfefferminzöl verwendet. Der Kick hat bereits einen Namen: „beezin“ und leitet sich ab von der populären „Burt’s Bees“ Lippenpomade. Die Jugendlichen beschreiben den Kick vergleichbar mit Alkohol oder Marihuana. Das Pfefferminzöl ist sehr stark, führt zu Entzündungen und Schwellungen an den Augenlidern und ist selbstverständlich für diese Art von Nutzung für die Gesundheit nicht förderlich.

Wäää! Augapfel lecken!

Es gibt Dinge, die kann man zunächst einfach nicht glauben. Auf meinen Weg in den Feierabend, lese ich in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Der letzte Schrei aus Japan: Augapfel lecken“. Dazu ein wirklich unappetitliches Bild. Für die Unerschrockenen unter Euch, hier der Link.

Offensichtlich gibt es in der letzten Zeit einige japanische und amerikanische Teenager, die sich durch einen speziellen Körperkontakt näher kommen. Sie lieben es nämlich, wenn man ihnen den Augapfel abschleckt. Es soll so wunderbar Kribbeln. Nun kommt es natürlich zu bakteriellen Infektionen, Bindehautentzündungen und irreparabelen Schäden (wen wundert’s).

Ich habe mich natürlich im Internet schlau gemacht, ob es dazu noch mehr „appetitliche“ Infos gibt und stellt Euch vor, es gibt sogar einen Fachbegriff dafür: „oculolinctus“ oder „worming“. Der Trend wird bei den Jugentlichen als „Eyeball-Licking“ bezeichnet und kommt ursprünglich aus Japan. Ein japanischer Lehrer hatte zwei Schüler in einer Abstellkammer beim Eyeball-Licking erwischt, worauf er eine Umfrage mit Sechsklässlern an seiner Schule startete. Das Ergebnis zeigte, dass ein Drittel bereits aktiv oder passiv Eyeball-Licking gemacht hatten.

Man darf gespannt sein, welche Überraschungen unsere Erwachsenen von morgen noch für uns bereit halten werden.