Ganz Ohr sein

«Tja, Sie haben sicher die Batterie falsch eingesetzt!» Der Verkäufer steht breitbeinig hinter seinem Tresen, zieht die Augenbrauen nach oben, schiebt seine Unterlippe nach vorne und belächelt mich mit einem arroganten Grinsen. Der Unterton in seiner Stimme versetzt mich unmittelbar in Alarmbereitschaft. Im Höllentempo überlege ich mir den nächsten Schachzug. So leicht kommst du mir nicht davon, denk ich mir im Stillen.

Kann ich eins nicht leiden, dann ist es ganz sicher, wenn mich jemand für blöd verkauft. UND nicht richtig zuhört! Ja dann: 3 – 2 – 1 – … Zero. Go! Volle Adrenalin-Raketenschubkraft voraus! Aber nein: Ich atme innerlich tief durch und bleibe ganz ruhig.

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OK – das war genug 2020. Es wird Zeit für 2021.

A wie Abstand

Wenn ich Covid-19 irgendetwas Gutes abgewinnen kann, dann ist es der Verzicht auf das omnipräsente Küssen von Menschen, die einem so gar nichts (mehr) bedeuten. Küssen gehörte – vor Corona – wie Steuern zahlen und Wäsche waschen zum Leben ab 20 Jahren einfach mit dazu. Ich habe überall geküsst: auf Rolltreppen, auf der Damentoilette und am Skilift (etwas schwierig wegen Helm und Brille 😉). Ich habe wildfremde Menschen „abgebusserlt“. Ab und zu mit einem geprellten Wangenknochen. Dazu gehörte auch Kategorie klatschnasser Landeanflug auf den Backen oder gar das Anpeilen von Mund statt Wange.

Damit wir uns richtig verstehen:

Natürlich herze, küsse und drücke ich immer noch gerne 😉. Schliesslich geht nichts über eine innige Umarmung 🤗. Aber: Körperliche Herzlichkeit obliegt zukünftig nur noch meinen Allerliebsten. PUNKT! 

B wie Bruno

Bruno ist seit Spätherbst mein neuer Flitzer auf zwei Rädern. Ein total geiles Velo. Ich kann es nicht anders sagen.

C wie Charme

Oh ja! Charismatische Menschen sind wahre Glückskinder. Diese unwiderstehliche Aura öffnet Türen und verzaubert Herzen. Was für eine Eigenschaft! Diese Charmebolzen sind magische Sympathieträger, haben eine Nuance Glamour, eine angenehme Unberechenbarkeit, die überraschen kann und Regeln bricht. Und das alles nie zum Nachteil seines Gegenübers. Der Charmeur hat Ecken und Kanten, ein liebenswürdiges Naturell, was ihn so besonders macht. Ehrlich gesagt: Ich schmelze zur Schokolade.

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Und plötzlich ist alles ganz einfach …

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als mir alles über den Kopf gewachsen ist. Kein Weg führte daran vorbei, endlich eine Entscheidung zu treffen. Dinge ins Lot zu bringen. Auf die innere Stimme zu hören. Den  Mut zu haben seinem Herz zu folgen. Den Verstand für einen Moment beiseite zu legen und ganz und gar seinem sechsten Sinn zu vertrauen. In meinem Kopf war ohnehin nichts mehr drin. „Wie eine Flasche leer.“ 😉

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E R F O L G – Die Magie beginnt mit dem ersten Schritt

„WOW – das ist ja der Knaller !“ Ich nicke anerkennend mit meinen Kopf, staune einmal mehr über seine Kreativität, Energie und das gewisse Etwas. Rick ist einfach unglaublich: Unbeirrbar verfolgt er seine Ziele, glüht mit glänzenden Augen für seine Projekte, besitzt die Ausdauer eines Jack Russell Terriers, ist unfassbar tüchtig und DAS bereits seit über zehn Jahren. Ein schlauer und leidenschaftlicher Hardworker von A bis Z. Ihm gebührt mein ganzer Respekt und meine tiefste Bewunderung. Für mich ist Rick das Paradebeispiel eines erfolgreichen Menschens.

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Meins!

Im Nu habe ich mich durch den Konfigurator geklickt und schwuppdiwupp erscheint „Bruno“: Stylisch, minimalistisch, urban, schlank, ohne Schnickschnack. N E I N … ich lümmle nicht auf irgendwelchen Partnerbörsen herum 🙂 . Bruno ist mein neuer schwarz-matter Flitzer auf zwei Rädern.

Er sieht verdammt gut aus, ein Unikat, handgefertigt in meiner Stadt (!) und garantiert ohne Bullshit- Technik. Ausgerüstet mit einer Multispeed-11-Gang-Nabenschaltung sorgt er für blitzschnelles Strampeln von A nach B. Im Fahrradladen kann ich einige Tage später ein Velo schnappen und eine Probefahrt unternehmen. Keine Frage: Bruno ist allererste Sahne!

Foto: „Bruno“ / Fahrrad und Bild der Autorin

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Klartext reden

«Hast du deiner Oma auch mal gesagt, dass du ihre selbstgestrickten Pullover nicht mehr brauchst und ihre genähten Mode-Prototypen auch in Zukunft nicht tragen wirst?» Ich schon. Meine Oma eine Schneidermeisterin der alten Schule und ich ein Teenager, der schon immer gerne Jeans trägt.  «Ach du grüne Neune.»

Beherzt habe ich damals meine Meinung gesagt. Kurz und bündig. Stimmt genau: Schonungslos. Meine Grossmutter sprach daraufhin eine Weile nicht mehr mit mir. War mir aber egal – Hauptsache keine Buntfaltenhosen, Röcke und gestrickten Pullunder mehr 😉.

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In eigener Sache

Der Junge mit den brauen Kulleraugen schaut mich neugierig an und wartet auf meine Antwort. „Warum schreibst du so gerne?“ Ich überlege kurz, bin auch etwas verblüfft über die Frage eines 11jährigen und antworte: „Ich liebe Geschichten. Sagen wir so wie du das Fussballspielen.“ Mit dieser Antwort ist er zufrieden und meint vielsagend: „OK.“  😉

„Schreiben heisst die Welt einatmen“ – Das Sprichwort stammt von der begnadeten Schriftstellerin Doris Dörrie und trifft es auf den Punkt.

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Mein Haus – mein Auto – mein Körper!

Mühsam versuche ich meiner Kundin die Messbrille aufzusetzen. Wiederholt stochere ich mit den beiden Brillenbügeln in ihrer Löwenmähne herum – verzweifelt auf der Suche nach ihren Ohren. «Irgendwo müssen doch die Lauscher versteckt sein?» überlege ich im Stillen.

«Soll ich Ihnen behilflich sein?» schmunzelt sie. «Oh ja, sehr gerne.» Ich überlasse ihr das Kommando und prompt findet das Brillengestell den vorgegebenen Bestimmungsort.

«Wissen Sie, das einzige Straffe an meinem Körper sind noch die Ohren. Alles andere ist ein Meer von Falten und weichen Übergängen.» «Ach herrje! So schlimm?» entgegne ich. «Nein noch viel schlimmer!» seufzt sie.  Ein tränenreiches Lilo-Pulver-Lachflash folgt.

Und danach? Ein ernstes, tiefgründiges und spannendes Gespräch über Schönheitswahn, Körperkult, Traumfabrik und die ewige Jugend.

An Alle: Plus Fünfziger, Best-Agers, Klimakterium-Leidensgenossen, junge Alte, Oldies, Menopause-Schicksalsgefährten und Wechseljahre-Verbündete.

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Schlechte Laune? Glückwunsch!

Vor kurzem kam mir die Idee: Schreib doch mal was über schlechte Laune. Damit kenne ich mich schliesslich ziemlich gut aus 😉 .
Ja stimmt, nicht jeden Tag ist bei mir eitel Sonnenschein, Alles Himmelhoch jauchzend und ein Lächeln von morgens bis abends ins Gesicht einbetoniert.

Die „Bad Vibes“ kommen bei mir urplötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, sind bleischwer und breiten sich klettenhaft in meiner Seele aus. Keine Frage: Dann bin ich richtig schlecht drauf. Und mein Stimmungsbarometer gleicht dann einem Erdbeben der Stärke 9.5 auf der Richterskala.

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Feierabend. NÖ.

Sommer. Sonne. Fast Feierabend. Vorfreude. Letzter Termin. 10 Minuten zu spät. Schulterzucken. OK. Routinecheck. NEIN. Volles Programm. Let’s go. Frage. Frage. Frage. F r a g e. Nahsicht schlecht. Ferne ok. Kontaktlinsen verloren. Dumm gelaufen. Fazit: Alles neu. Hitze. Nerven. Smile. Wird schon. Computer steigt aus. PUH. Auch das noch. Herunterfahren. Neu starten. Läuft. Endlich. Zweiter Versuch. Topographie. Spaltlampenuntersuchung. Handy klingelt. Durchatmen. Kunde nimmt ab. Komme später. Bin immer noch beim Optiker. Akku zu Ende. Ladegerät? NEE. Kein Ladegerät! Ruhe bewahren. Auf 10 zählen. Brillenbestimmung. Geschafft. Schuh-bi-du. Feierabend greifbar. Von wegen. Kontaktlinsen? Jetzt sofort. OK. Bruthitze. Testlinsen gefunden. Tschakka – Du schaffst das. Linsen aufgesetzt. Stört. Kurz warten. Stört immer noch. Linsen wieder absetzen. Gründlich spülen. Aufsetzen. Schon viel besser. Ach ja! Pflegemittel. Frage, Frage, Frage, F r a g e. Gut. FERTIG? HAHA. Denkste.
T R A N S P I R A T I O N. Neuer Termin. Montag geht nicht. Mittwoch ab 19 Uhr. Samstag lieber nicht. Oje – wird schwierig. Lieber am Donnerstag. AHA. Nein, ungünstig. Meeting. Dienstag: Papitag. OK. Gut. Wann? Rufe an. Alles klar. Ja dann: Schönen Feierabend. Kunde geht. Kunde kehrt um: «Kennen Sie einen guten Italiener?» …. Holt mich hier raus!